PM vom 21. August 2015

Brandverhütungsschau zeigte
zahlreiche Mängel im Kirchenweg 34

608/21. August 2015/ang

Die Landeshauptstadt Kiel hat auf Veranlassung ihrer Berufsfeuerwehr im Haus Kirchenweg 34 am Donnerstag, 20. August, und Freitag, 21. August, in einer Brandverhütungsschau untersucht, wie sicher die Mieter des Hauses im Brandfall gerettet werden können. Die ersten Ergebnisse: Als Ersatzvornahme wurde in mehreren Zimmern das Wohnen untersagt und mehrere gefährliche Herde wurden vom Stromnetz genommen. Betroffene Mieter hat die Stadt anderweitig schnell und unbürokratisch untergebracht.

So musste ein Ehepaar am 20. August unverzüglich aus einem der Zimmer ausziehen, wurde zunächst in einem Hotel untergebracht und bekommt von der Stadt einen neuen Wohnraum an anderer Stelle. Ihr ehemaliger Wohnraum im 3. Obergeschoss des Hauses kann nun im Brandfall als dringend benötigter Fluchtweg genutzt werden. Zwei leer stehende Zimmer dürfen nicht wieder belegt werden, weil ihnen im Brandfall ein unverstellter Fluchtweg fehlt.

Bürgermeister Peter Todeskino und Wohnungsdezernent Gerwin Stöcken weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese sofort vollzogenen Maßnahmen dem Schutz der Mieter dienen und im Brandfall Leben retten. Nach Auswertung der Ergebnisse der Brandverhütungsschau werden die bereits dem Vermieter auferlegten Maßnahmen in der nächsten Woche überprüft.

Angesichts der Fülle von beanstandeten Brandschutzmängeln sind sich Bürgermeister Todeskino und Wohnungsdezernent Stöcken einig: „Diese Brandverhütungsschau war absolut notwendig.“ Sie wünschen sich nun einen kooperativen Kontakt zwischen Stadt und Vermieter zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner.

Jeder Vermieter ist verantwortlich für den Zustand seines Gebäudes. Schon in der Vergangenheit haben sich verschiedene Eigentümer wenig um den Zustand und die Wohn- und Lebensbedingungen ihrer Mieter gekümmert. Auch der neue Vermieter ist seit der Übernahme des Hauses Kirchenweg 34 vor mehreren Monaten dieser Verantwortung nicht ausreichend nachgekommen. Dies führte – nach erneuten Hinweisen aus der Bevölkerung und von Haus & Grund – zu einer Begehung der Bauaufsicht, bei der sich alte Mängel erneut zeigten: bauliche Mängel und eine Überbelegung der Räume in Zusammenhang mit eklatanten Brandschutzmängeln. Zum Schutz der Mieter musste die Stadt dem Vermieter daher diverse Auflagen erteilen.

Durch die Begehung aller Zimmer hat die Stadt neue Erkenntnisse über die tatsächliche Bewohnerzahl und Bewohnerstruktur des Hauses erlangt, über die ebenfalls mit dem Vermieter gesprochen werden soll.